Wie die meisten aufmerksamen Beobachter bereits festgestellt haben, begann die Vegetationsperiode dieses Jahr auch im Landkreis Rosenheim außergewöhnlich früh. Dies ist dem sehr milden Winter 2023/24 geschuldet. Die frühe Blüte und der zeitige Austrieb der Pflanzen sorgt dieses Jahr nicht nur für eine erhöhte Spätfrostgefahr, sondern begünstig auch viele Insekten - darunter leider auch den Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis). So ging diese Woche (Kalenderwoche 12) die erste Meldung über befallene Buchsbäume bei der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes Rosenheim ein – so früh wie noch nie. Die Raupen des wärmeliebenden Nachtfalters erscheinen bei uns im Landkreis in der Regel erst Anfang bis Mitte April.

 

Daher raten die Kreisfachberater jedem Gartenbesitzer seine Buchsbäume zeitnah auf Zünsler-Raupen zu kontrollieren und diese gegebenenfalls abzusammeln, was bei einem leichten Befall weniger Pflanzen durchaus möglich ist. Bei stärkerem Befall hat sich die Bekämpfung mit biologischen Mitteln bewährt, welche auf dem Bakterium Bacillus thuringiensis basieren – sogenannte BT-Präparate. Aber Vorsicht, auch beim Einsatz von biologischen Mitteln sollten die Anweisungen auf den Beipackzetteln genauestens eingehalten werden.

 

Nach der erfolgreichen Bekämpfung der ersten Generation im Frühjahr gilt es ab Ende Mai wieder die Augen offen zu halten. Wenn die Falter in der Dämmerung schwärmen dauert es in der Regel nur etwa eine Woche bis die neu geschlüpften Raupen Ihre Fraß-Tätigkeit aufnehmen.  Je nach Witterung treten jährlich zwei bis drei Generationen auf. Daher müssen Liebhaber des Buchsbaumes bis Anfang Oktober wachsam bleiben.

 

Es gibt auch wichtige vorbeugende Maßnahmen welche ergriffen werden können, damit die Pflanzen einen mehr oder weniger unausweichlichen Befall besser überstehen können. Zum einen ist ein straffer Formschnitt der Pflanzen kontraproduktiv. Vögel, welche die Raupen des Zünslers mittlerweile in jungen Stadien als Nahrung ansehen, finden in locker wachsende Pflanzen einen viel besseren Zugang zu den versteckt im Inneren verborgenen Larven. Zum anderen zeigen Beobachtungen, dass Pflanzen welche an einem schattigen, kühlen Standort stehen einen deutlich schwächeren Befall der wärmeliebenden Raupen aufweisen. Und was für jeden ambitionierten Gärtner eine Selbstverständlichkeit ist, ist dass gesunde und ausgewogen ernährte Pflanzen die Attacken von Schädlingen deutlich besser überstehen und sich auch rascher wieder regenerieren. Dabei ist zu beachten, dass zu viel Dünger immer zu weichem Pflanzengewebe führt, was diese anfälliger für Schädlinge und Krankheiten macht. Auch Pflanzenstärkungsmittel wie Algenkalk und Hausmittel wie Brennnesselbrühe leisten einen Beitrag zu robusteren Pflanzen.

 

 

 

Text: Daniel Richter Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege

Bild: AxxL auf Pixabay

 

Asiatischer Moschusbockkäfer

Meldepflicht!

Der Asiatische Moschus-bockkäfer ist als Quarantäne-schädling eingestuft: Bitte melden Sie jeden Fund in Bayern der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz.
Foto: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

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