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blattfallkrankheit an apfelbäumen

18.08.2025 

Blattfallkrankheit an Apfelbäumen so schlimm wie nie - Informationen von Kreisfachberater Markus Breier

Derzeit erreichen Kreisfachberater Markus Breier zahlreiche Anfragen wegen starkem Laubfall bei Apfelbäumen aus der gesamten Region. Ursache ist die mittlerweile flächendeckend auftretende Pilzkrankheit Marssonina coronaria. Sie führt zunächst zu fleckiger Verfärbung der unteren und inneren Blätter, bevor diese abgeworfen werden.

„Typisch sind gelb-grün oder braun gefleckte Blätter, die rasch abfallen – unter manchen Bäumen sieht es derzeit aus wie im Herbst“, erklärt Breier. In schweren Fällen können Apfelbäume innerhalb weniger Wochen nahezu blattlos dastehen. Die Früchte werden dann nicht mehr ausreichend versorgt und bleiben in Geschmack, Zuckergehalt und Größe zurück. Ist ein Baum erst einmal blattlos, können die Früchte entfernt werden – sie reifen nicht mehr aus.

Ursachen und Vorbeugung

Marssonina coronaria überwintert im Falllaub. Deshalb sollte dieses konsequent entfernt oder alternativ gemulcht und zerkleinert werden, damit Regenwürmer es bis zum Frühjahr zersetzen. Andernfalls können die Sporen zur Zeit der Apfelblüte den Baum erneut infizieren. Erste Symptome zeigen sich meist im Juni, anschließend erfolgt eine schnelle Ausbreitung von Blatt zu Blatt – begünstigt durch lange Blattnässedauer und Temperaturen über 20 Grad Celsius.

Die Anfälligkeit ist stark sortenabhängig. Besonders betroffen sind u. a. Jakob Fischer, Boskoop, Topaz, Rubinola, Goldparmäne, James Grieve, Gravensteiner oder Cox Orange. Als vergleichsweise robust gelten Sorten wie Josef Musch, Oberländer Himbeerapfel, Florina oder Discovery. „In diesem Jahr hat jedoch selbst die lange Regenphase im Juli dazu geführt, dass auch robuste Sorten wie Lohrer Rambur oder Bohnapfel geschädigt wurden“, so Breier.

Tipps für Gartenbesitzer

Im Erwerbsanbau wird die Krankheit in der Regel durch die üblichen Behandlungen gegen Schorf mit erfasst. Im Privatgarten ohne Pflanzenschutzmittel bleibt vor allem die Vorbeugung: regelmäßiger Schnitt für gute Durchlüftung, ausgewogene Nährstoffversorgung und die konsequente Entfernung des Falllaubs.

Besondere Bedeutung kommt dabei der Kaliumversorgung zu. „Kalium sorgt für Zellfestigkeit, fördert die Frosthärte und ist der am meisten unterschätzte Nährstoff im Obstbau“, betont Breier. Untersuchungen zeigten, dass auf vielen Streuobstwiesen und in Gärten gravierender Kaliummangel herrsche. „Viele glauben, Obst wachse ohne Nährstoffe – das ist ein Irrglaube. Unsere großen Obstbäume stehen seit Jahrzehnten nur deshalb so prächtig da, weil sie von Anfang an ausreichend gedüngt wurden. Von nichts kommt nichts!“ Für dieses Jahr sei kaum noch etwas zu ändern, eine Kaliumdüngung zur nächsten Regenperiode könne jedoch helfen, die Vorräte im Boden aufzufüllen.

Weitere Herausforderungen

Neben der Blattfallkrankheit belasten auch Schwarzer Rindenbrand, Mistelbefall und Hitzeschäden die Obstbäume in der Region. Daher kündigt der Kreisfachberater für den Herbst eine Überarbeitung der Sortenempfehlungslisten an. Rückmeldungen zu besonders robusten und widerstandsfähigen Sorten sind willkommen per E-Mail an markus.breier@traunstein.bayern.

Für persönliche Rückfragen steht Markus Breier unter der Telefonnummer 0861 58-385 zur Verfügung.

Text/Foto: Markus Breier

 

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